Der Ostblock räumt ab.

So ein wenig Zeit bleibt ja immer, um etwas von der Olympiade in London mitzubekommen. Klar habe ich mir als Single mehr Sportveranstaltungen angesehen als heutzutage, aber Olympia ist schon etwas Besonderes. Wie auch der Reporter vom ZDF, der u.a. das Kanadierrennen über 200m kommentierte. Aus welcher Höhle des Kalten Krieges man diesen Menschen hervorgezogen hatte, bleibt wohl ein Geheimnis der „Öffentlich-Rechtlichen“.Man kann den Reporter auch als Beweis sehen, daß der Kalte Krieg immer noch weiter geht.
Ich bezahle meine Zwangsgebühr für Bemerkungen wie (sinngemäß)“, daß der „Ostblock“ schon immer eine Domäne im Canadiersport war.>Vielleicht wollte er ja auch „Osteuropa“ sagen, nun ist´s ihm rausgerutscht: „Der Ostblock“ ist es. Ein Begriff, der seit 20 Jahren nicht mehr aktuell ist – außer bei dem senilen Sportreporter des ZDF.
Die Sieger des Canadierfinals:

Gold:      Juri Tscheban         UKR   42,291 Min.

Silber:    Jevgenij Shuklin   LTU    42,792 Min.
Bronze:  Iwan Schtyl           RUS    42,853 Min.

Glückwunsch!

Weiter geht´s im Reporterzirkus von Eurosport: Ein Russe, der in irgendeiner Sportart seine Konkurrenten abgehängt hatte

 Auf der einen Seite die smarten „US-Boys“ auf der anderen „brutal starke Russen“.

war nicht einfach nur gut, nein er war „brutal stark“. Klar, wie Russen eben so sind. Brutal. Und stark natürlich. Beim Volleyball  spielten die Russen, als das Spiel auf Kippe war, mit „brutaler Gewalt“ weiter – zum Satzsieg und letztendlich zur Goldmedaille.
Ja, ich kann mich an solchen Bemerkungen hochziehen und laut Scheiße brüllen. Auf der einen Seite die smarten „US-Boys“ auf der anderen „brutal starke Russen“.
So führen westdeutsche Fernsehmoderatoren den olympischen Gedanken der Völkerverständigung und der friedlichen Spiele ad absurdum – Gerhard Löwenthal läßt grüßen oder anders: Gelernt ist eben gelernt.

Da mutet es fast angenehm lustig an, wenn ein EURO-SPORT-Reporter von „kinesischen“ Läuferinnen spricht. Man könnte meinen es wäre ein Versprecher und er wollte vielleicht kinetischen Läuferinnen sagen, wegen des Bewegungsbezugs…oder einfach doch lieber auf deutsch: „chinesischen“?
So scheußliche Dialekte haben bei einem Fernsehsender nichts zu suchen. Genausowenig wie Beachvolleyball bei einer Olympiade. Finde ich.

Im Sportteil der 18:45 Nachrichten bei RTL  wurde der russische Olympiasieg übrigens ignoriert, wohl aber über den Sieg der amerikanischen Basketball-„Boys“ in Bild und Ton berichtet. In „heute“ fand der Volleyball-Olympiasieger wenigstens in einem Nebensatz Erwähnung.

Alles eigentlich keine neuen Gründe, meine fast völlige Fernsehabstinenz weiter zu leben. Bis zur nächsten Olympiade, vielleicht.

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