Nackt

apple-icon-114x114Wie nackt darf man sich zeigen, ohne Anstoß in dieser neuen BRD zu erregen? Tja, gute Frage.
Ich komme aus Vorpommern, direkt von der Küste, da ist man es gewöhnt, daß sich im Sommer sehr viele Leute die Klamotten vollständig vom Körper reißen, am Strand natürlich. Also erst einmal sind wir früher nicht zwingend naggich durch den Osten gerannt, aber es gab ein gesundes Verhältnis zum nackten menschlichen Körper, davon ist auch heute noch einiges erhalten geblieben, glücklicherweise. Und was gibt es Schöneres, als sich die Haut vollständig in der der Sonne zu „verbrennen“; dazu ein leichter Wind, den man am ganzen Körper spürt…*seufz*

Um mir zu sagen, daß bestimmte meiner Bilder unangebracht sind, muß man doch nicht gleich den Lieben Gott anrufen.

Oder hinauszuschwimmen und man wird vollständig vom kühlen, klaren Wasser umspült. Ich merke schon, daß ich mal mal wieder sentimental mit einem Schuß Heimweh werde…hab ich eben manchmal.

Dieses „Recht auf Nacktheit“ ist eine der letzten, kleinen Freiheiten, die ich mit in die andere Gesellschaftordnung genommen habe – ein Gesellschaftsystem, von dem ich glaubte, sowas würde es für mich nie geben.

In Facebook habe ich ein Foto mit meinem Hintern, bekleidet mit einem Stückchen Stoff namens Tanga, veröffentlicht und war amüsiert bis entsetzt über die Reaktionen von 2 erwachsenen Frauen wo man annehmen mußte, sie wären original einer katholischen Mädchenschule entsprungen. „Mein Gott!“, „Dein Po, nee ne?“, „Lieber Gott!“, „Reiß dich zusammen“ bis „Gott sei Dank“ nach meiner Ankündigung, dieses Bild wieder zu entfernen.  Gerade eine dieser Damen, welcher ich es nicht zutraute, nahm ihre eigenen verkorksten Moralvorstellungen als Maßstab für alle. Toleranz sieht anders aus, oder sollte ich es unter Meinungsfreiheit abbuchen?
Um mir zu sagen, daß bestimmte meiner Bilder unangebracht sind, muß man doch nicht gleich den Lieben Gott anrufen.
Frank Weber, angezogen. WeberknechtIch bekomme natürlich auch mal positive Reaktionen zu meinem Tick, zum Beispiel ein Lächeln mit Schulterzucken, eine nett-spöttische Bemerkung – freundliches Tolerieren eben.
Klar, Susi passt mein „Spleen“ auch nicht, zumal über meine Internetseiten einige dieser Bilder öffentlich zugänglich sind. Von ihren Kollegen gab es da auch durchwachsene Reaktionen. Zumal jeder da weiß, daß „der dort“ ihr Mann ist. Aber Susi […] ist da doch abgeklärter und mit Abstand souveräner als viele andere, die uns beide kennen.

Nacktheit ist also „erlaubt“, wenn sie sich im privaten Heiligtum wie Haus oder Wohnung abspielt, mit heruntergelassenen Jalousien und Dämmerlicht. Einerseits piefige Moralvorstellungen, anderseits eine wahre Überflutung von Nacktheit in Tageszeitungen, Illustrierten, bis zum Fernseher. Eigentlich kein Wunder daß gerade Bürger aus den alten Bundesländern so verkorkste Ansichten bekommen konnten. Leider wird ein gewisser Angleich Ost – West nicht ausbleiben und der Besuch von FKK-Stränden zeigt uns jetzt schon das beginnende Dilemma in den „Neuen Ländern“: man sieht dort überwiegend reiferes Publikum.  Habe ich gehört.  Dafür gibt´s jetzt Hundestrände.

Noch ein letztes Wort an die verhinderten Moralapostel der heutigen Zeit: Es gibt Vieles, das man nicht tolerieren kann, wie Krieg, Sparprogramme, (deutsche) Waffenexporte , FDP oder Merkel –  mein nackter Arsch gehört sicher nicht dazu.

[„…solange er so knackig ist…“] :-top:

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