Werbung? Nein danke.

Zu den Dingen, mit denen ich am wenigsten nach dem Ende der DDR klarkomme, gehören zweifelsohne die massiven Werbekübel, die im Radio und Fernsehen über die vielfarbige Konsumentengemeinde ausgekippt werden. Trotz Zwangsgebühren verschonen uns auch die „Öffentlich-Rechtlichen“ nicht mit diesem Unrat.

Da überall zuviel produziert wird, muß man natürlich zusehen, wie man das Zeug unter die Leute bringt. Das war im Osten nicht viel anders: Was es zuviel gab wurde beworben – und wenn es Weißkohl war.
Ottonormal wird außerdem dahingehend beeinflußt, mehr zu kaufen als er will und Dinge die er nicht braucht. Bei teureren Anschaffungen wird als Gratis-Service auch gleich noch der passende 0%-Bankkredit mitangeboten, falls das vorhandene Geld nicht ausreichen sollte.
Die Werbeindustrie hat es als erste verstanden, sich auf die steigende Begriffsstutzigkeit Erwachsener einzustellen. Das beste Beispiel sind derzeit wohl die Schleimmonster, die unsere Atemwege überfallen. So begreift auch der unbedarfteste Fernsehglotzer, wie böse Hustenschleim ist und daß es nur EIN Mittel dagegen gibt.

Oder als Pendant dazu im Radio eine Müsli-Werbung, in der der Name des Produktes so oft auf den Zuhörer eingehämmert wird, bis er seine Bio-Körner und anschließend sich selbst wieder übergibt. Das Ganze auch noch im schwäbischen Dialekt. Morning has broken.

Natürlich informiere ich mich, bevor ich irgendetwas kaufen möchte oder muß. Aber ungewollte, penetrante „Verbraucherinformationen“ sind für mich blanke Körperverletzung.
Parallelen lassen sich übrigens wunderbar auch zur deutschen Politik herstellen. So ist es kein Wunder, daß viele Politiker nach ihrer Laufbahn (oder auch schon früher) in der Wirtschaft weiter säuseln: Die Verarsche ist die Gleiche und man wirbt für ein System, welches man nicht braucht, weil es überholt ist.

Genug der bösen Worte für heute; klickt mal auf den Youtube-Link mit Werbung aus vergangen DDR-Zeiten: Die „Tausend Tele Tips“ – Werbespots aus der DDR der um die 60er.
Fast so unschuldig wie die Westreklame der damaligen Zeit.

6 Kommentare:

  1. Mein dickes Fell gebe ich nicht her….!!!

    Vielen Dank euch beiden für die guten Wünsche. Ich gebe sie euch gerne zurück. :smiley:

  2. Ich dachte, ihr Össis habt ein dickeres Fell gegenüber Werbung…!
    Also an meine Frankenschwarte kommt der Shit nicht ran. *gg*

    Euch trotzdem frohe Feiertage wünsche…

    • Das dicke Fell mußte ich mir für die ganze andere Chose reservieren, mit der ich nach 1989 konfrontiert wurde. Das würden dann richtige Hass-Beiträge werden.
      :gun:
      Dir auch entspannte Festtage, einen Guten Rutsch und viel Elan und Gesundheit für´s Neue Jahr. Das wünschen dir Susi und meine Wenigkeit. *g*
      :-top:

  3. thats what it has to go oder so ähnlich.gruss

  4. mann,keule du hast probleme.war heute in schöneweide inne guinniess-kneipe:live mugge und du ahnst es,guinness.kannick empfehlen.machma,entschlackt oder fahr schnell nach hause.selber effekt.freundschaftliche grüsse aus hier

    • Ich trinke auch nur noch Schwarzbier, aus heimischer Produktion (Köstritzer z.B.)- wenns denn mal Bier sein muß. In einer Guinness-Kneipe manchmal in Krefeld, mit Live-Mugge auch dieses irische Spezialbier…
      Ansonsten habe ich meine Kneipenaufenthalte extremst zurückgefahren – auch aus wirtschaftlichen Gründen. :drink:

      „West“Reklame ist kein Problem für mich – du warst es sowieso gewöhnt als Berliner – nur wenn es wie heute zuviel und zu doof wird, meldet sich mein Ost-Hirn und blockiert diesen Dreck so gut es geht.

Schreibe einen Kommentar zu Bilbo Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

81 − 75 =

:wink: :twisted: :roll: :oops: :mrgreen: :lol: :idea: :evil: :cry: :arrow: :?: :-| :-x :-o :-P :-D :-? :) :( :!: 8-O 8-)