Gewöhnungssache

Du stehst an der Straße, willst zum Bus oder Konsum und siehst nur diesen Autos nach. Wie lange noch, wieviel Zeit haben wir noch? Geschütze, Panzerwagen, Feldküchen und Mannschaftsfahrzeuge rollen vorbei.

Grau und grün und in irgendein Manöver, in irgendeinen Spaß oder Ernst. Wer ist es heute? Unsere oder die Anderen – die Freunde. die Sieger. […] Dort fährt die Rote Armee vorbei, auf einer deutschen Asphaltstraße, in fremden Land.
Wie unsere Väter – nur friedlicher. Wollen wir hoffen. Wenn ihr aufmuckt kommen die Panzer.“

In dieser unsäglich polemischen und depressiven Art, mit einem Schuss Paranoia, geht  es weiter in Sachen DDR oder NVA der 70-er.

Experte für NVA und Ausmusterung Herr Weber: „Ein bißchen mehr Optimismus beim Aufbau der neuen Gesellschaft hätte Herr Fuchs ruhig zeigen können.“

Selbst der Frisörgang während der Armeezeit, wird für den nachernannten Schriftsteller und Bürgerrechtler Jürgen Fuchs zur Katastrophe und Angriff auf seine Menschenwürde. 1975 flog er aus der SED und Uni,  zwei Jahre später aus der DDR.

Wie ich auf diesen Text von ihm gekommen bin? Gut, daß ihr fragt. :mrgreen:  Es geht um meine neuen Freunde, welche ich mit dem DDR-Beitritt gewonnen habe: US-amerikanische Soldaten. Jetzt weht hier ein anderer – der „westliche Werte-Wind!“

Die Botschaft der USA wirbt auf einer Pressekonferenz um Verständnis für den Transport von Panzern und Soldaten durch die BRD. Dazu müsse man auch noch mit der ostdeutschen Bevölkerung besser ins Gespräch kommen. 2018 wird es dort nämlich besonders viele Truppenbewegungen geben.
Also Leute, gewöhnt euch dran; so ist die Grundtenor dieser Werbeveranstaltung.

Ami-Panzer und -Soldaten brausen fröhlich durch Ostdeutschland, Richtung russische Grenze.
Wie unsere Väter – nur friedlicher.

 

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