Da sind wir mal wieder!
Hier fallen jetzt viele kleine Haus- und Gartenarbeiten an. Nennt sich Frühjahrsputz. Ein bißchen Zeit für das Geschehen in diesem Land, in dem ich wohne, bleibt aber. Aktuelles Thema für mich: Der Russenhass!
Den gab es in der BRD eigentlich schon immer. Manchmal andeutungsweise, manchmal mit westlicher Häme. Mit Spott, Geringschätzung oder Verachtung. Kennen wir alles: Den brutalen Sowjet-Russen aus amerikanischen Filmen, den bösartigen und drohenden Russen aus den Nachrichten und den kriegsgeilen Russen aus der Zeitung. Man muss sich das vorstellen, das ist das Bild, was in der BRD (seit der Gründung 1949) in die Köpfe gehämmert wird. Manchmal auch etwas dosierter, raffinierter – aber immer vorhanden.
Seit Anfang dieses Jahres wird nun aus allen Rohren und mit voller Kraft geballert. Die deutsche Regierung schlägt sich auf die ukrainische Seite („Die Guten“) und wir bekommen eine antirussische Kriegsberichterstattung wie zu Stürmers Zeiten. Russische Sender werden schnell noch verboten, russische Waren verschwinden aus den Regalen. Von prominenteren Menschen wird verlangt, daß sie sich offiziell gegen Putin positionieren – ansonsten ist Schluss mit dem Job.
Die Polizei in Frankfurt a.M. ermächtigte sich, bestimmte Fahnen bei angemeldeten Versammlungen zu verbieten.
Da muss ich mich ja ab sofort vorsehen mit dem Tragen meiner „prorussischen“ Jacken. Die werden sicher auch noch verboten.
Übrigens, auch wenn Russen europäisch aussehen, sind es natürlich keine Europäer wie wir.
Volksverhetzung und blanker Rassismus im Deutschen Fernsehen – das hilft Ukrainischen Zivilist*innen jetzt exakt wie? pic.twitter.com/DRa6f3UBQQ
— Marcos Moschovidis (@Moschovidis) April 12, 2022
Sowas sieht man 2022 im Westfernsehen! Und nö, ich gucke keine Talk-Shows.
Das waren mal zwei Beispiele von vielen, was uns hier so um die Ohren fliegt in Sachen Russenhass. Und es wird bestimmt noch „besser“.
Da fällt mir noch ein, ich war sogar mal 10 Jahre in der DSF. Allerdings nicht total freiwillig – das wurde im KKW Lubmin erwartet, als „Baustelle der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“. Wir arbeiteten mit sowjetischen Spezialisten zusammen und man feierte auch mal mit Ihnen.
So, ich muss mich erst mal um einen neuen Link zu RT bemühen, die sind unter meiner gespeicherten Adresse nicht mehr erreichbar…Wie tönt es in der BRD immer so schön von Pressefreiheit und Menschenrechten?
Das muss wohl schon etwas her sein, oder – gab es das überhaupt schon einmal?